Nur mal kurz die Welt retten.

Chrissy Meister

21. Februar 2024

Sie kann Herzen, Gedanken und sogar Verhalten ändern. Doch allzu oft wird diese Kraft nur dazu benutzt, die Konsumkultur zu fördern. Dabei kann sie so viel mehr. Unendlich viel mehr. Wir wollen, dass Marketing sein volles Potenzial entfalten kann und Unternehmen auf ihrem Weg in eine lebenswerte Zukunft begleitet. Dabei stehen nachhaltiges Unternehmertum und wirtschaftlicher Erfolg selbstverständlich nicht im Widerspruch. Sie bilden – im Gegenteil – die Basis für langfristigen Erfolg.

Wenn wir wirklich nachhaltige Geschäftsmodelle kreieren wollen, müssen wir die Formel: „People. Planet. Profit“ anwenden. Sie bewertet ein Unternehmen nicht nur nach seiner wirtschaftlichen Leistung. Sondern berechnet den sozialen und ökologischen Wert ganz gezielt mit ein. Entscheidend ist nicht, ob ein Unternehmen mit einzelnen, wohltätigen Aktionen etwas Gutes TUT, sondern ob ein Unternehmen im Kern gut IST. Für Mensch und Planet. Wenn wir dieses magische Dreieck quantifizieren, schaffen wir es auch, den sozialen und ökologischen Wert eines Unternehmens klar zu bemessen.

Nachhaltiges Marketing vermeidet nicht einfach nur #Greenwashing. Es erkennt ehrlich an, welche Rolle wir bei den Herausforderungen unserer Zeit spielen. Und es setzt unsere kreative und strategische Power ganz gezielt als Kraft für das Gute ein. Das Marketing der Zukunft nutzt seine Superkraft, um Entscheidungen zu beeinflussen, und positive Veränderungen voranzutreiben. Die fünf strategische Hebel helfen uns dabei, unsere kommunikativen Fähigkeiten ganz gezielt für ein gutes Morgen einzusetzen.

Zukunftsfähige Marken integrieren ihre Nachhaltigkeits-Strategie in den Geschäftskern und bauen ihr Marketing gezielt darauf auf. Von Anfang an. Sie fördern eine enge Zusammenarbeit zwischen Product & Sales und gehen bewusst weg vom Silodenken. So kreieren sie eine glaubhafte Marke, deren Storytelling auf nachvollziehbaren Handlungen entlang der gesamten Lieferkette aufbaut.

„Umweltfreundlich“ „Recyclebar“ „Klimaneutral“. Mit solchen Aussagen wollen Unternehmen als verantwortungsvoll wahrgenommen werden. Leider sind viele dieser Claims vage oder irreführend. Und im schlechtesten Fall werden Verbraucher dadurch bewusst getäuscht. Mit der #GreenClaimsDirective schiebt die EU Greenwashing einen Riegel vor. Sie will Verbrauchern die Sicherheit geben, dass Produkte, die als nachhaltig beworben werden, auch wirklich nachhaltig sind.

Umgekehrt müssen Organisationen aber auch nicht vor lauter Sorge, etwas falsch zu machen, ins „Greenhushing“ verfallen.

Nachhaltigkeitskommunikation und Glaubwürdigkeit schließen sich nicht aus. Was zählt, ist die Belegbarkeit der Aussagen. Wer sich nur einen grünen Anstrich verpassen will, fällt durch das Raster.

Wir finden: das ist auch gut so.

Wer nichts zu verbergen hat, braucht sich auch nicht zu verstecken. Wenn eine Marke die Erwartungen die sie geweckt hat, konsequent erfüllt und ihre Aussagen belegen kann, stärkt sie das Markenvertrauen. Übrigens sagen 94% aller KundInnen, dass sie eher Marken vertrauen, die transparent handeln. Unternehmen mit einer starken #Nachhaltigkeitsstrategie sollten deshalb die ökologischen und sozialen Auswirkungen eines Produkts entlang der gesamten Wertschöpfungskette transparent machen. Und so nach innen und außen ein Zeichen setzen.

Geleitet vom Gedanken der Profitmaximierung hat sich Marketing in der Vergangenheit ausschließlich auf Sales-relevante Ergebnisse gestützt. Damit wir die nötige #Transformation schaffen, müssen wir aber überdenken, wie wir Erfolg definieren. Nachhaltiges Marketing stützt sich nicht nur auf Leads, Klicks und Sales. Sondern bezieht auch die soziale und ökonomische Performance in die KPIs mit ein. Denn es gibt keinen größeren Luxus als die Natur. Und eine Gesellschaft, in der es ALLEN gut geht.

Damit wir gute Entscheidungen treffen können, müssen wir zuerst verstehen, welche ökologischen Systeme entscheidend für unser Wohlergehen sind. Wir müssen wissen, wie sie durch unsere (Marketing) Entscheidungen beeinflusst werden können und was wir tun können, um sie zu erhalten oder regenerieren. Dafür müssen wir uns ständig weiterbilden. Und natürlich: Experten zu Rate ziehen, wo immer wir sie brauchen.

Unternehmen und Organisationen die „People. Planet. Profit“ zu ihrer Erfolgsformel machen, können extrem erfolgreich sein. Solange ihre Botschaften ehrlich, durchdacht, achtsam und glaubhaft sind. Wenn Marken diese Balance schaffen, können sie weit mehr werden, als Produkte im Regal. Sie können unser Verhalten in eine nachhaltige Richtung lenken, Herzen erobern und Bewegungen starten. Marken haben eine unglaubliche Macht.